Komplexitätsmanagement
Komplexitätsmanagement in der Energiesystemmodellierung evaluiert den Trade-Off zwischen Komplexität und Genauigkeit. Um Rechenressourcen und Entwicklungszeit effizient zu nutzen, muss die Komplexität in Modellen gemanagt werden, was in METIS ganzheitlich getan wird.
Für ein umfassendes Komplexitätsmanagement muss die gesamte Modellierungskette einbezogen werden: von der Auswahl des konzeptionellen Modells (d.h. des Modelltyps) über das Design und die Implementierung des betrachteten Modells, die Aufbereitung der Inputdaten bis hin zur Nachbearbeitung der Modellergebnisse.
Bei der Auswahl des am besten geeigneten konzeptionellen Modells kann das Komplexitätsmanagement eine Zuordnung zwischen der aktuellen Forschungsfrage, den Anforderungen an Input- und Outputdaten und den verfügbaren konzeptionellen Modellen herstellen.
Methoden des unternehmerischen Komplexitätsmanagements wie Variantenmanagement, Open Innovation und Lean Software Development können anschließend genutzt werden, um die Modellkomponenten zu identifizieren, die detailliert abgebildet werden müssen, während andere Komponenten vereinfacht implementiert werden können.
Schließlich können Techniken zur Komplexitätsreduzierung auf Inputdaten und die Modellformulierung angewendet werden, um die Modellkomplexität entsprechend zu variieren. Dies führt im Idealfall zu einem maßgeschneiderten Modell für den spezifischen Anwendungsfall (entsprechend der Forschungsfrage). Diese Reduktionstechniken umfassen unter anderem Linearisierung und Metamodellierung sowie räumliche und zeitliche Aggregation.